Wenn es um Bitcoin und Kryptowährungen geht, werden immer wieder dieselben Vorurteile genannt. Eines der am meisten gehörten ist dabei, dass dieses neue Zahlmittel ja überhaupt keinen echten Wert, geschweige denn einen Nutzen hat.
Heute wollen wir uns daher genau anschauen, was an dieser Behauptung eigentlich dran ist und ob wir nicht doch etwas Nützliches in den digitalen Währungen entdecken können!
Das große Bitcoin-Problem: zu wenig Wissen
Trotz ihres großen, globalen Erfolgs bleibt die Krypto-Welt nach wie vor relativ abgeschlossen und nur verhältnismäßig wenige Anleger kommen hinzu. Einer der Gründe hierfür ist die hohe Komplexität des Themas – oder zumindest eine solche Wahrnehmung!
Denn Bitcoin und Blockchain im Allgemeinen sind letztlich technische Themen und schrecken als solche viele potenziell interessierte Personen ab. Auch die Tatsache, dass es im weitesten Sinne um Finanzen, Investments usw. geht, trägt nicht gerade zur Attraktivität bei: für die Meisten sind dies keine besonders einladenden Felder.
Wie so häufig bei scheinbar komplexen Zusammenhängen stellen wir aber schnell fest, dass alles gar nicht so schwierig ist, wie es auf den ersten Blick erschien. Die meisten erreichen diesen Punkt allerdings gar nicht erst und schreiben Bitcoin und Co. als “zu schwierig zu verstehen” ab.
Für diejenigen, die sich die nötige Zeit nehmen, zeigt sich schnell eine hochinteressante und potenziell sehr lukrative Welt. Bitcoins basieren auf starken Netzwerkeffekten und exponentiellem Wachstum – beides Zusammenhänge, für deren Verständnis unser Gehirn nicht ausgelegt ist und die gerade deshalb so faszinierend wirken.
Dieses mangelnde Wissen und Verständnis waren stets ein Problem neuer Technologien: vom ersten Auto bis hin zum Internet war die Adaption solcher Neuerungen immer langsam und von Misstrauen geprägt.
Bitcoin in Kürze erklärt
Beheben wir dieses Problem des zu geringen Wissens nun einfach durch eine kurze Erklärung: Bitcoins sind, in ihrer Grundfunktion, ein P2P-Netzwerk (“Person zu Person”), das keine dritte Instanz benötigt. Das bedeutet, wir können Verträge, Transaktionen usw. zwischen zwei Personen abschließen und brauchen dazu nicht die Hilfe Dritter.
Wollen wir nämlich ein Geschäft, egal welcher Größe, auf “normalem Wege” eingehen, ist üblicherweise eine weitere Institution beteiligt. Wir müssen der Zentralbank vertrauen, dass unser Euroschein auch einen tatsächlichen Wert hat, dem Broker, dass unser Aktienkauf auch tatsächlich durchgeführt wird, unserer Hausbank, dass die Kartenzahlung auch wirklich ankommt, dem Anwalt, der einen wichtigen Vertrag für uns aushandelt… all das entfällt bei Bitcoin Transaktionen!
Der Sender und Empfänger kommunizieren hier direkt miteinander und führen das vereinbarte Geschäft durch. Um sicherzugehen, dass es auch ohne zentrale Instanz mit rechten Dingen zugeht (hat der Sender genug Bitcoins? Existiert der Empfänger überhaupt? etc.), werden alle Transaktionen auf der Blockchain fälschungssicher verzeichnet.
Dabei liegt diese Datenbank jedoch nicht irgendwo auf einem zentralen Server! Sie nutzt die “Distributed Ledger”-Technologie, um die Informationen dezentral an tausenden von Speicherpunkten rund um die Welt zu hinterlegen. Anstelle einer zentralen Instanz ist es dieses Netzwerk, dass neue Bitcoin-Geschäfte prüft und absegnet.
Da es keinen zentralen Speicherort, sondern stattdessen viele Verteilte gibt, lässt sich die Blockchain de facto unmöglich manipulieren. Neue Transaktionen werden jeweils von verschiedenen Netzwerk-Teilnehmern verifiziert und anschließend an diese unveränderliche “Datenbank-Kette” angehängt.
Damit ist es erstmals in der Geschichte der Menschheit möglich, Werte über weite Distanzen zwischen zwei Personen zu bewegen, ohne eine zentrale Instanz zu benötigen. Unabhängig vom Erfolg von Bitcoin oder anderen Kryptowährungen ist dies ein wichtiger Meilenstein!
Wie entsteht eigentlich ein Bitcoin?
Die Frage nach dem tatsächlichen Wert eines Bitcoin ist sehr eng mit seiner Entstehung und Verfügbarkeit verbunden. Wie bei anderen Wertobjekten (Gold, Währungen, Sammlergegenstände wie Kunstobjekte etc…) kann nicht einfach jedermann neue Besitztümer erschaffen.
So, wie der Durchschnittsbürger keine Goldmine in seinem Vorgarten betreibt oder in der Lage ist, ein wertvolles Gemälde anzufertigen, lassen sich auch Bitcoins nur mit hohem Aufwand erschaffen. Dieser findet in Form von Rechenleistung und Zeit statt, die zum “schürfen” eines Bitcoin eingesetzt werden muss.
Aktuell wird ca. alle 10 Minuten ein solcher Block der Blockchain errechnet. In diesem finden sich 6,25 Bitcoins, sodass die Gesamtzahl der verfügbaren Einheiten nur sehr langsam steigt. Da für diesen Prozess viel Arbeit (Rechenleistung) nötig ist, haben Bitcoins bereits auf dieser Grundlage einen Wert!
Die Anzahl ist begrenzt
Gleichzeitig ist die Anzahl der verfügbaren Bitcoins begrenzt. Zwar werden immer mehr solcher Einheiten gefunden; der Vorgang verlangsamt sich jedoch regelmäßig und die Gesamtzahl wird nie die Marke von 21 Millionen Stück überschreiten.
Diese Maximalmenge ist nämlich im Code verankert. Da es eine Höchstzahl der Kryptowährung gibt, ist sie in der Praxis deflationär: immer wieder “zerstören” Besitzer Bitcoin-Werte (zum Beispiel, in dem sie die Zugangsdaten zu ihrer Wallet verlieren) und die Nachfrage steigt, nimmt auch ihr Wert immer weiter zu.
Damit ist Bitcoin ein begrenztes Gut – im Gegensatz zu typischen Alltagswerten wie Euro, Dollar, Gold etc. Auch heute wird nämlich noch neues Gold aus Minen gefördert, Währungen durch Ausgabe neuen Geldes “vermehrt” usw., sodass diese letztlich immer einer Inflation unterliegen. Die Begrenzung der Bitcoin-Anzahl ist im Gegensatz dazu jedoch unumgänglich.
Mit Ausnahme weniger Nischen-Werte (die Anzahl der verfügbaren Picasso-Gemälde ist ebenfalls begrenzt und wird auch in Zukunft nicht mehr ansteigen – die absolute Mehrheit aller Menschen wird aber dennoch nie ein Picasso-Gemälde für den Zahlungsverkehr einsetzen) bildet Bitcoin damit das wahrscheinlich kostbarste, realistischerweise im Alltag verwendbare Gut, dass wir aktuell kennen.
Unterschiedlicher Nutzen für unterschiedliche Menschen
Bitcoins haben also durch ihre begrenzte Anzahl und das hohe Interesse, das an ihnen besteht, bereits einen Wert. Für uns Deutsche, Europäer oder generell Bewohner der “Ersten Welt” bilden sie damit ein interessantes Spekulationsobjekt oder Möglichkeit zum Vermögensaufbau.
Dass wir mit dieser neuen Währung auch Beträge an andere Personen schicken können, ist für uns hingegen eher weniger wichtig. Hierfür nutzen die meisten nach wie vor Banküberweisungen, PayPal und Co.
Ganz anders sieht das jedoch in anderen Regionen der Erde aus: der Zugang zum Bankensystem, einem eigenen Girokonto etc. ist für uns eine Selbstverständlichkeit – in vielen Ländern aber die Ausnahme! Selbst in Deutschland hat noch ein erstaunlich hoher Prozentsatz kein eigenes Konto und ist so vom gesellschaftlichen Leben in vielen Bereichen ausgeschlossen.
In Ländern wie El Salvador hat die Mehrheit – über 70 % der Bevölkerung – keinen Zugang zum Bankensystem. Bitcoin kann hier eine echte Alternative bilden, da die eigene “digitale Geldbörse” in wenigen Sekunden erstellt werden kann. Anschließend können nach Belieben und (fast) völlig kostenlos beliebige Werte rund um die Welt bewegt werden!
Kein Wunder also, dass El Salvador Bitcoin kürzlich zur Landeswährung erklärt hat. Sie genießt dort den gleichen Status wie der US-Dollar: Alle Geschäfte sind verpflichtet, die Kryptowährung als Zahlungsmittel zu akzeptieren (außer, wenn ihnen die technische Umsetzung nicht möglich ist).
Dieser Schritt ermöglicht unter anderem den im Ausland lebenden Staatsbürgern das dringend benötigte Geld an Familie und Bekannte zu senden – ohne 30 % oder mehr an traditionelle Transferdienste zu zahlen. Bitcoin hat damit Millionen von Menschen den Zugang zu bezahlbarem Geldtransfer ermöglicht. Angesichts dieser Tatsache lässt sich der Kryptowährung der Nutzen kaum noch absprechen!
Bitcoin als alternatives Zahlungsmittel
Die Liste an Nationen und Personen, die Bitcoin als Zahlungsmittel nutzen, ist bereits heute länger, als wir in der westlichen Welt es uns vielleicht vorstellen. So zählen zum Beispiel Länder mit galoppierender Inflation zu den stärksten Nutznießern und Interessenten an der Kryptowährung.
Sie könnten damit ein alternatives Zahlungsmittel für Venezuela oder Simbabwe bilden, in denen man der Inflation kaum noch Herr wird. Als deflationäre Währung könnten die Einwohner hier ihre Besitztümer schützen und Zahlungen digital durchführen – einfache Smartphones sind hierfür bereits in passender Stückzahl verfügbar.
Auch der Iran, der aufgrund der US-Amerikanischen Sanktionen vom internationalen Bankensystem und dem Welthandel de facto ausgeschlossen ist, kann von dieser neuen Transaktionsmethode profitieren und gleichzeitig die ebenfalls massive Inflation der Landeswährung Rial bekämpfen bzw. kompensieren.
Fazit: Bitcoin bietet eine Reihe von Nutzen
Die Behauptung, Bitcoin hätte keinen Wert oder keinen Nutzen ist also nicht nur grundlegend falsch; sie lässt auch die Lebensrealität von vielen Millionen von ärmeren oder aus anderen Gründen vom Finanzsystem ausgeschlossenen Menschen außer acht!
Für diese bisher benachteiligten Personen ist die Verfügbarkeit von Bitcoin als dezentrales Zahlungsmittel ein absoluter Segen. Zusätzlich hat die Kryptowährung aber auch einen intrinsischen Wert, der durch ihre Seltenheit und die Entstehungsmethode zustande kommt.
Jeder Bitcoin repräsentiert nämlich einen enormen Aufwand von Zeit und Rechenleistung und ist allein deshalb schon ein Wertobjekt. Zusätzlich ist ihre Anzahl begrenzt und ihre Grundstruktur somit deflationär – eine seltene Eigenschaft, die sich in ihrem Wert widerspiegelt!
Das macht Bitcoin als Investmentobjekt enorm interessant und daher wertvoll. Behauptungen, sie seien Nutzlos sind damit ebenso falsch wie das hartnäckige Gerücht, Bitcoin sei primär ein Zahlungsmittel für kriminelle Aktivitäten (tatsächlich eignen sie sich denkbar schlecht dafür, da jede Transaktion auf der Blockchain nachvollziehbar ist).
In meinen Augen – und das soll keine Anlageberatung sein! – eignen sie sich daher perfekt als langfristiges Investment, um auch die in unseren Breitengraden überraschend hohe Inflation zu kompensieren und natürlich nicht zuletzt Kursgewinne mitzunehmen!
Solltest Du Interesse haben selbst Bitcoins zu kaufen, dann kann ich Dir die Börse Binance empfehlen, auf der Du neben dem reinen Kaufen von Kryptowährungen auch „staken“ und „lenden“ kannst, um somit zusätzlich Zinsen auf Deine Kryptowährungen zu bekommen.